Buchvorstellung – das Buch ist über die Autorin zu beziehen

Bild: © Verlag Kreuz

Sibylle Biermann-Rau

Elisabeth Schmitz
Wie sich die Protestantin für Juden einsetzte, als ihre Kirche schwieg

144 Seiten, Kreuz-Verlag Hamburg 2017, € 16,99
ISBN 978-3-946905-04-2

Ein packendes Porträt, das sich an einen breiten Leserkreis richtet.

Auch fließen die Gespräche ein, die die Autorin mit der Zeitzeugin Dietgard Meyer, einer ehemaligen Schülerin und späteren Freundin von Schmitz, geführt hat.

Elisabeth Schmitz? Die Geschichte dieser Berliner Studienrätin im „Dritten Reich“ ist auch nach 1945 lange unsichtbar geblieben – war sie zu unbequem?

Elisabeth Schmitz (1893-1977) hatte „ihre“ Bekennende Kirche klarsichtig auf die blinden Flecken gegenüber den jüdischen Geschwistern hingewiesen und wollte mutig zum Widerstand gegen die Judenverfolgung aufrütteln. Schmitz ist ein Licht im Dunkel, das über der Beziehung zwischen Juden und evangelischer Kirche im Nationalsozialismus liegt.

Ihre Denkschrift von 1935/36 „Zur Lage der deutschen Nichtarier“ ist ein einzigartiges Dokument des Protests gegen die Judenpolitik der Nationalsozialisten. Aber erst 1999 konnte Pfarrerin i.R. Dietgard Meyer in einer Veröffentlichung nachweisen, dass Schmitz die Verfasserin dieser anonymen Schrift war.

Seitdem wird der Name von Elisabeth Schmitz zunehmend genannt.

Denn dieses Dokument ergibt zusammen mit ihren Briefen an die Kirchenmänner Karl Barth und Helmut Gollwitzer, sowie mit ihrer persönlichen Entscheidung, nach der Reichspogromnacht 1938 den Schuldienst zu quittieren und Juden Asyl zu gewähren, das Bild einer außergewöhnlichen Persönlichkeit. Maßstab für ihr Reden und Handeln ist die Liebe, die keinen Menschen ausgrenzt. Aktuell und bleibend gültig sind ihre Worte: „Seht den Menschen! […] Lernt den Menschen kennen, den Einzelnen, auch den Fremden.“